Kotela - Gruppe

der Evangelischen Kirche Syburg - Auf dem Höchsten - Dortmund

Reisebericht 13.02-01.03.2015




So freuen wir uns über jeden neuen Paten, der bereit ist, einem Waisenkind in Kotela mit 150 € im Jahr eine Schul- oder Berufsschulausbildung zu ermöglichen. Das Geld kommt bei den Kindern an, wir konnten uns davon überzeugen!

Bei unseren Besuchen bei verschiedenen Familien, die Waisenkinder betreuen, begegnete uns einerseits große, zum Teil erschütternde Armut, andererseits aber große Dankbarkeit, dass ihnen durch HuYaMwi geholfen wird. So konnten inzwischen einige Witwen und Großmütter mit den Kindern aus den engen feuchten Lehmhütten in kleine, trockene Steinhäuser umziehen - dank der Unterstützung durch das Projekt. Sehr hilfreich ist auch das sogenannte "Small- Income-Project". Besonders bedürftige Familien erhalten als Grundstock 1 oder 2 Tiere, meist Ziegen, aus denen eine kleine Viehzucht entsteht. Daraus können sie ein bescheidenes Einkommen erwirtschaften. Stolz zeigten uns diese Familien ihre Tiere!

Im KVTC (Kotela Vocational Training Centre - Berufsschulzentrum), das ebenfalls durch unsere Hilfe entstehen konnte, besuchten wir die Metallwerkstatt, die Schneiderei und die Elektrowerkstatt. Der Neubau für den Klassenbau für den theoretischen Unterricht ist fast fertig!

Weiterhin standen Gespräche mit der Jugendgruppe und den Konfirmanden auf dem Programm.

Abends wurden wir von unterschiedlichen Familien zum Essen eingeladen. So lernten wir sehr einfache, aber auch - für Kotela - luxuriöse Häuser kennen. Aber das wichtigste waren jedes Mal die Begegnungen mit den Menschen, die gemeinsamen Mahlzeiten, die Gespräche und der Gedankenaustausch.

Am Sonntag, unserem letzten Tag in der Partnergemeinde, erlebten wir noch einige Höhepunkte: Nach dem Gottesdienst fand ein gemeinsames Mittagessen mit dem Partnerschaftskomitee statt. Als Ehrengäste erhielten wir als Geschenk eine im Ganzen geröstete Ziege, die wir natürlich mit allen teilten. Und schließlich zeigte sich noch "das Dach Afrikas", der Kilimandscharo, der bis dahin von Wolken verhüllt war, in seiner ganzen Schönheit. Groß und majestätisch lag er vor uns! Traurig nahmen wir Abschied von unseren Freunden in Kotela, tröstlich aber, dass wir sagen konnten: Auf Wiedersehen! See you again!

Die folgenden Tage führten uns in den Garten Eden Tansanias, in den Tarangire National Park, den Ngorongoro Krater und die Ndutu Area an der Grenze zur Serengeti, wo wir die "Big Five" und viele andere faszinierende Tiere beobachten konnten. Tansania ist eine Reise wert, wir können dieses wunderbare Land nur empfehlen! Wir stellten alle sechs wieder die Wahrheit des afrikanischen Spruches fest: Sehen ist anders als erzählt bekommen!

Astrid Eden (Text)


Am Freitag, dem 13. Februar machten wir uns zu sechst auf nach Tansania, um unsere Partner am Hang des Kilimandscharo zu besuchen. Für meinen Mann und mich war es der fünfte, für Ulrike und Günter Röder, Karin Schöttler und Gerlinde Landfester der erste Besuch in Kotela.

Wir erlebten in unserer Partnergemeinde eine intensive, spannende Woche, die mit dem warmherzigen, überschwänglichen Empfang durch Pastor Mremi, das Dortmund-Komitee und den Chor begann. Fröhlich singend und tanzend erwarteten sie uns vor der Kirche und legten uns bunte Blumenkraänze um den Hals. Die Wiedersehensfreude war groß und kam von Herzen. In einem kurzen Gottesdienst dankten wir alle Gott, dass wir nach der langen Reise heil angekommen waren. Wir lernten den neuen Vorsitzenden des Dortmund-Komitees, Patrick Makundi, kennen, den Nachfolger von Dr. Efraim Njau. Patrick, der unser Besuchsprogramm perfekt vorbereitet und organisiert hatte, war die ganze Woche unser treuer, kompetenter Begleiter.

Am Sonntag nahmen wir gemeinsam mit Pastor Mremi und anderen geladenen Gästen an einem feierlichen Gottesdienst teil, in dem der Bischof der Norddiözese der Evangelisch Lutherischen Kirche Tansanias in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der Gottesdienst-Marathon von fünf langen Stunden auf harten Kirchenbänken stellte für uns eine echte Geduldsprobe dar. Gut, dass Pastor Shayo und Patrick simultan für uns übersetzte, so dass wir dem Geschehen folgen konnten.

Im Laufe der Woche folgten viele Besuche bei den unterschiedlichen Projekten, ernsthafte Gespräche und immer wieder herzliche, fröhliche Begegnungen mit den Menschen unserer Partnergemeinde.

In der Grundschule (Klasse 1-7) hospitierten wir im Unterricht der verschiedenen Klassen, wobei uns das sehr disziplinierte Verhalten der Schüler auffiel. Im anschließenden Gespräch mit den Lehrern kamen aber auch deren Probleme zur Sprache: Schüler, die im Unterricht schwatzen und nicht gehorchen (!), schlechtes Unterrichtsmaterial, geringer Lohn. Die Kinder des Kindergartens empfingen uns in ihren roten Uniformen mit Gesang und Tanz. Dann demonstrierten sie mit den von den Erziehrinnen selbst gefertigten Materialen ihr Können: Sie legten Zahlen, fädelten Knöpfe auf, bauten aus Holzklötzen Türme usw.

Sehr aufschlussreich war das Gespräch in der Bibelschule Mwika mit Diakon Mori, der das Aidswaisen-Projekt HuYaMwi leitet. Durch unsere Hilfe erhalten bedürftige Halbwaisen und Waisen die Chance einer guten Schulausbildung. Viele von ihnen schlossen inzwischen die Sekundarschule mit den O-Levels (mittlere Reife) oder sogar die Oberstufe mit den A-Levels (Abitur) ab und können nun auf eigenen Füßen stehen, weil sie Arbeit gefunden haben. Wir freuten uns, dass Felix, der uns 2011 als besonders zielstrebig auffiel, in diesem Jahr sein Studium abschließen wird. Trotzdem sind augenblicklich noch 86 Waisen und Halbwaisen in Kotela zu versorgen. Wir hoffen, dass wir noch mehr Paten finden, um diese Herausforderung bewältigen zu können.